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55.Reisetag - Montag, 13.02.2017 Aitutaki/Cook Islands

Um 7.00Uhr fiel der Anker vor dem Aitutaki-Atoll. Die Einfahrt in die Lagune ist zu schmal und zu seicht für die Artania, deshalb ankerten wir außerhalb. Aitutaki gehört zu den Cookinseln und ist laut Reiseführer eine der schönsten Südseeinseln. Die Cookinseln sind politisch ein selbstverwaltetes Territorium in freier Assoziierung mit Neuseeland.

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Aus der Entfernung sah die Tendersituation gar nicht so dramtisch aus, aber die Strömung und Brandung hätte die Durchfahrt durch die enge Einfahrt zu einem unkalkulierbaren Wagnis gemacht.

Dass wir heute aber nicht an Land kommen sollten, war uns schon vor der entsprechenden offiziellen Verlautbarung klar.
Normalerweise erfolgt um halb acht die erste Durchsage durch den Vize-Kreuzfahrtdirektor Jörn Hofer, dass wir vor Anker liegen und ab wann mit dem ersten Tendern gerechnet werden kann. Diese Durchsage kam diesmal nicht, sondern ich wurde wie an Seetagen durch den Wecker beim Schlafen gestört. So war es auch schon bei der Osterinsel und Pitcairn gewesen.
Um viertel vor acht kam Doris von ihrem ersten Deckrundung zurück in die Kabine (sie steht lange vor mir auf) und berichtete, dass das erste Tenderboot, das noch ohne Passagiere als Scout fungiert, um die Lage an Land zu erkunden, an der schmalen Einfahrt in die Lagune gescheitert war, weil die Strömungen zu stark waren.
Kurz vor acht kam dann die Durchsage vom Kreuzfahrtdirektor höchstpersönlich, dass leider usw. ….

Also Anker wieder hoch und mit Volldampf zum nächsten Ziel, die Insel Rarotonga, die ebenfalls zu den Cookinseln gehört. Um 16.00 Uhr sollten wir dort sein.

Plötzlich war genügend Zeit, um zu versuchen, den 7. Blogeintrag online zu stellen. Im Blog-Beitrag vom 24.1.2017 (6. Blogeintrag) lobte ich noch die ausreichende Geschwindigkeit der Internetverbindung auf dem Schiff, das muss ich für heute revidieren. Nur im Zeitlupentempo trödelten die Bits und Bytes durch das Netz und es dauerte 2 Stunden, bis das letzte Bild und die letzten Texte, alles zusammen schlappe 25 MB, endlich online waren.

Am Nachmittag erfuhr ich zufällig während der nachmittäglichen Kaffeestunde, dass jeder andere Kapitän im Aitutaki-Atoll getendert hätte, nur unser bordeigenes Weichei nicht. Die Expertenrunde, die dieses nautische Statement zum Besten gab, wurde bereits von Udo Jürgens in seinem Hit „Aber bitte mit Sahne“ genauestens beschrieben. Besagte Damen beschlossen auch, künftig nur noch auf einem Phoenix-Schiff zu fahren, wenn man ihnen garantiert, dass ein ihnen genehmer Kapitän es steuern wird. Vielleicht wäre ihnen ein Kapitän Francesco Schettino lieber gewesen (Er hatte am 13.1.2013 die Costa Concordia aus Leichtsinn auf Grund gesetzt. Es gab 32 Todesopfer)

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Morgen ist Valenentinstag. An der Herzform der Deko muss allerdings noch ein wenig gearbeitet werden.

Gegen 16.00 Uhr erreichten wir Rarotonga und gegen 17.00 wurde mit den Tendern an Land begonnen. Da wir aber wegen der längeren Wartezeiten für einen Platz in einem der ersten Tender erst viel später an Land gekommen wären und der letzte Tender bereits um 19.30 Uhr (kurz vorm Dunkelwerden) zurückfahren sollte, verzichteten wir auf den Landgang. Dafür war auch noch morgen genügend Zeit sein.

Auch für den heutigen Ausfall eines Reiseziels gab es wieder ein Trostpflästerchen. Phoenix war es gelungen kurzfristig für den heutigen eine Folkloregruppe aus Rarotonga zu engagieren.

 

56.Reisetag - Dienstag, 14.02.2017 Rarotonga/Cook Islands

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Frühmorgens waren die Wetteraussichten eher trübe. Aber das sollte sich aber ganz schnell ändern.

Um 7.15 Uhr für bereits der erste Tender wieder an Land, aber da standen wir gerade erst auf. Um halb zehn ging es dann los. Die Idee zu eventuell zu baden hatten wir gestrichen. Es hatte die ganze Nacht geregnet und der Himmel war immer noch total bewölkt mit dunklen drohenden Wolken.

An der Tenderpier werden Tickets für verschiede Transfer und Tourangebote verkauft. Wir entscheiden uns für eine Inselrundfahrt. Unser Transportmittel ist ein Minibus und wie bekommen die letzten freie Plätze - vorne beim Fahrer, also die besten Plätze. Soviel Glück haben wir eigentlich selten, weil die besten Plätze, egal wo, schon immer besetzt sind, wenn wir kommen.

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Auf der Ringstraße von Rarotonga (Achtung! Linksverkehr!)

Die Tour kostete 10 Neuseeland-Dollar (Newsealand Dollar - NZD) oder 10 Euro oder 10 US-Dollar. Man operierte hier nämlich mit einem sehr einfach gestalteten Wechselkurssystem. Da wir uns zu Hause schon mit NZD eingedeckt hatten, zahlten wir auch damit. 10 NZD sind nämlich nur 6,50 €.

Die Ringstraße um die Insel ist 36 Kilometer lang, die wir in knapp 2 Stunden mit einigen Fotostopps zurücklegten. Die Insel besteht in der Hauptsache aus Bergen und nur der Schmale Küstenbereich von vielleicht einem Kilometer breite ist bewohnt.

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Fotostopp

Es gab nichts Spektakuläres zu sehen, aber trotzdem hat es uns hier am besten gefallen, hier war alles irgendwie stimmig. Die eingeschossigen Häuser sind einfach, aber sehr gepflegt, es ist sauber, die Natur und die Vegetation sind schön, typisch tropisch eben. Hier könnte man getrost Urlaub machen, die entsprechende Infrastruktur ist da, aber nicht aufdringlich und kein Massentourismus. Hier mal eine Karaoke-Bar, ein Restaurant, dort ein Anbieter für Bootsfahrten. Man könnte sich einen Motorroller mieten, um beweglich zu sein und sich eine Bucht zum Schwimmen suchen. Hier ist es einfach unaufdringlich schön. Aber der lange Flug dorthin wird uns wohl vor einem Urlaub dort abhalten

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Sogar die Böschungen am Strand werden gemäht.

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Hühnerställe gibt es hier nicht. Überall sah man die freilaufenden Hühner. Die Eier schmecken bestimmt sehr gut.

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Kommerz und ...

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... Natur, ganz dicht beieinander

Um 14.00 Uhr legten wir schon wieder ab. Bis zur Nordinsel Neuseelands werden wir vier Tage unterwegs sein.

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Die Erinnerung an den Valentinstag erfolgte sowohl an Land ...

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... als auch an Bord. Hier hatte man auch mittlerweile die Herzform mit den Ballons ganz gut hinbekommen.

 

57.Reisetag - Mittwoch, 15.02.2017 Seetag

Keine besonderen Vorkommnisse!
Am Abend fand die Gästeshow statt. Bei jeder Etappe melden sich immer einige freiwillige Passagiere, die etwas zum Besten geben können oder wollen. Diesmal musste man sich ob der Auftritte nicht fremdschämen. Es gab schon Nummern, die gingen etwas plump und wenig lustig unter die Gürtellinie oder die Gesangsdarbietung ließ die Mich sauer werden.
Diesmal war aber alles soweit  OK. Die Solo-Gesangsnummern, der Auftritt des Artania-Chors, der sich auf jeder Reise neu formiert und die Damen der Hula- Tamouré-Tanzformation, die sich bei den Landgängen das nötige Outfit in Form von Blumenketten, bunten Tüchern etc. besorgt hatten bekamen zu recht den verdienten Applaus. Einige heitere bis besinnlichen Gedichtchen und ein paar Sketche, mal mehr und mal weniger lustig rundete das Programm ab, dessen Moderation ebenfalls von zwei Passagieren übernommen wurde.

 

58.Reisetag - Donnerstag, 16.02.2017 Seetag

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An Seetagen hat der Fotoshop ganztätig geöffnet und die Geschäfte scheinen ganz gut zu laufen. Die Fotografen des Fotoshops fotografieren die Passagiere in allen Lebenslagen, an der Gangway beim Landgang, bei den Ausflügen, in den Restaurants bei den Galaabenden, bei den Schiffsevents wie Frühschoppen, Ablegeparty, Tanz unterm Sternenhimmel usw. So werden pro Tag geschätzte 400 -800 Fotos geschossen und gleich davon Papierabzüge gemacht. Diese werden auf mehreren großen Fotowänden präsentiert
Im Zeitalter der Digitalfotografie dürfte dieses Geschäft gar nicht mehr funktionieren, aber es funktioniert. Das hat meines Erachtens 3 Gründe:

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1) Die Fotos befinden sich auf den Fotowänden nicht hinter Glas, sondern man kann sie in die Hand nehmen und sich genau betrachten. Und dadurch wächst auch die Begehrlichkeit, das Foto zu besitzen.
2a) Jeder der selbst fotografiert ist seltener selbst auf den eigenen Bildern abgelichtet und freut sich, auch einmal auf einem Foto drauf zu sein.
2b) bei Paaren gibt meist nur es wenige selbstaufgenommene Fotos, auf denen beide gleichzeitig zu sehen sind. Diesen Mangel beseitigen die Schiffsfotografen.
3) In die Fotos werden digital Beschriftungen, Grafiken, Landkarten und Sehenswürdigen eingeblendet, sodass sie mehr einer Postkarte ähneln und man sofort sieht wo bzw. zu welchem Anlass die Aufnahme entstanden ist. So unterscheiden sie sich markant von den selbstgemachten Bildern.
Außerdem kann noch Schlüsselanhänger und Magnete mit dem eigenen Konterfei erwerben.

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Die Bordfotografen im Einsatz

Ein Foto kostet 6 Euro. Manchmal gibt es Sonderangebote, „Nimm 3 und bezahle nur 2“.
Auch wir haben schon das ein oder andere Foto gekauft, wenn wir gut getroffen waren. Dabei zog bei uns das Argument Nummer 2. Das zusätzlich eingeblendete Gedöns wiederum (Punkt 3) finden wir nicht so doll, nehmen es aber in Kauf.
Aber die meisten Bilder von uns sind Ladenhüter und landen zusammen mit tausenden anderen Papierbildern im Müll.

59.Reisetag - Freitag, 17.02.2017 Datumsgrenze - Tag entfällt

Das Phänomen, dass wegen Passierens der Datumsgrenze ein Bord entfällt habe ich schon einmal im Blog von 2013 lang und breit erklärt. Diejenigen, die das mal gelesen haben, rollen heute noch mit den Augen, wenn man noch einmal auf dieses Thema zu sprechen kommt. Trotzdem hier noch einmal der Link dorthin: Erläuterungen zur Datumsgrenze (2013)

Aber hier versuche ich mich jetzt kürzer zu fassen, also …:
Bei einer Fahrt Richtung Westen wird die Uhr beim Passieren eines jeden 15. Längengrads (Meridian) um eine Stunde zurückgestellt. Dass dies sinnvoll und richtig ist stelle ich mir immer so vor:
Man hat sich auf der Westfahrt ja dann um 15 Längenrade von der im Osten aufgehenden Sonne entfernt und deshalb geht die Sonne an der nun aktuellen Schiffsposition jetzt erst Stunde später auf. Und damit sich der Sonnenaufgang nicht irgendwann auf der Weiterfahrt nach Westen auf den späten Nachmittag verschiebt, stellt man die Schiffsuhr alle 15 Längengrade um eine Stunde zurück. Wenn man dann einmal um die Welt gefahren ist, hat man die Uhr 24 mal um eine Stunde zurückgestellt, denn 360 Grad geteilt durch 15 Grad ergibt genau 24 und wie jedem bekannt, besteht ein Tag genau aus 24 Stunden.
Wenn es keine Datumsgrenze gäbe, wäre nach einer Weltumrundung die Uhrzeit auf dem Schiff und am Start/Zielort zwar wieder gleich, aber der Schiffskalender würde genau um einen Tag hinterherhinken, denn es gab ja auf dem Schiff 24 Tage die eine jeweils Stunde länger als normal gedauert haben (nämlich 25 Stunden) und so hat man am Abreiskalender auf dem Schiff ein Blatt weniger abgerissen als am Start/Zielort.
Reißt man aber genau einmal irgendwann auf der Reise auf dem Schiff an einem Tag zwei anstatt nur ein Kalenderblatt ab, stimmen bei der Ankunft Schiffsuhr und Schiffskalender mit den Uhren und Kalender am Start/Zielort überein.
Jetzt hat man einfach international festgelegt, dass die sogenannte Datumsgrenze beim 180. Längengrad verläuft, als genau in der Hälfte einer Erdumrundung, vom 0. Längengrad (Greenwich) aus betrachtet.
Wenn man auf dem Schiff immer um genau 24 Uhr das Kalenderblatt abreißt und dann zufällig den 180. Längengrad genau um 24. Uhr passiert, muss man in diesem Fall 2 Kalenderblätter abreißen, sodass plötzlich ein ganzer Tag entfällt.
In der Regel überfährt man die Datumsgrenze aber nicht genau24 Uhr. Stellen wir als das foldende Szenario vor. Die Artania  überfährt die Datumsgrenze am 16. Februar 2017 um 11.00 Uhr vormittags. Dadurch „springt“ auf dem Schiff das Datum auf den 17.Februar 2017 und es ist immer noch 11.00 Uhr vormittags. Das heißt auf dem Schiff hat der 16.2 nur 11 Stunden und der 17.2. nur 13 Stunden. Der Es entfällt kein Tag, aber beide Tage sind kürzer und ergeben in der Summe 24 Stunden.
Aber der Einfachheit wegen „tat man so“, als hätte man die Datumsgrenze am 16.2 genau um 24 Uhr passiert, sodass man die beiden Kalenderblätter 16.2 und 17.2 gleichzeitig abreisen musste und man so übergangslos im 18. Februar gelandet ist.

Der Übergang genau um 24 Uhr wurde auf dem Schiff ein bisschen wie Silvester gefeiert. Die Sekunden bis Mitternacht wurden heruntergezählt und man konnte dann über einen auf Deck gezogenen Strich hüpfen, um so den Datumssprung zu vollziehen und erhielt für diese sportliche Leistung gratis einen Wodka

Jetzt müsste man genaugenommen bei meinem Gedankenmodell eigentlich noch berücksichtigen, dass mit dem Überschreiten der Datumsgrenze gleichzeitig auch noch eine neue Zeitzone beginnt, also die Uhr um eine Stunde zurückgestellt wird. Wenn man in die Überlegungen auch noch die Wechsel von Winter und Sommerzeit einbezieht, wird es vollkommen gaga.
Eigentlich genügt es zu wissen, dass wir bis zum Passieren der Datumsgrenze durch das Zurückstellen der Uhren 12 Stunden „gewonnen“ haben. Durch den „Verlust“ eines Tages, also dem Minus von 24 Stunden, können wir einen derzeitigen „Gesamtverlust“ von 12 Stunden (+12 - 24) bilanzieren. Bis wir in Venedig ankommen werden, werden wir noch 12-mal die Uhren um eine Stunde zurückgestellt und somit den derzeitigen Verlust wieder ausgeglichen haben. Somit kommen mit +/- Null aus der Nummer heraus.

Naja, so ganz kurz sind meine Erklärungen zur Datumsgrenze wieder nicht ausgefallen - sorry.

 

60.Reisetag - Samstag, 18.02.2017 Seetag

Der Datumssprung hat noch die ein oder andere kleine Nachwirkung etwa in Form von Kalauern derart: „Gestern hat es überhaupt nichts zu essen gegeben“.

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Diesem virtuellen Fastentag glich das Schiff dahingegen aus, dass, wie auf jeder Etappe der Reise, ein Frühschoppen mit Freibier, Spanferkel und Weißwurst veranstaltet wurde. Zwar nennt sich diese Veranstaltung nicht mehr wie vor zwei Jahren noch „Bayerischer Frühschoppen“, sondern es wird jetzt ein „Stadl Frühschoppen“ zelebriert. Od dieser neue Name etwas mit „political correctness“ zu tun hat kann ich nicht sagen Auf alle Fälle ist die Kostümierung der Kellner immer noch die Gleiche und auch die Phoenix-Leute sind nach wie vor bajuwarisch gewandet.

 

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Am Nachmittag wurde zum Abschieds-Cocktail eingeladen und für den Abend war die Abschiedsgala angesagt. In drei Tagen ist wieder eine Etappe zu Ende.

 

61. Reisetag - Sonntag, 19.02.2017 Tauranga/Neuseeland

Heute war zunächst einmal ein ganz normaler Seetag, zumindest bis 20.00 Uhr. Normaler „Schiffsalltag“ am Vormittag. Der Nachmittag hatte dann etwas mehr zu bieten. Wir passirrten die Insel White Island in der Bay of Plenty. White Island oder Whakaari wie die Insel in der Sprache der Māori, den Ureinwohner Polynesiens, heißt, ist die einzige aktive Vulkaninsel Neuseelands. Aus dem Erdinneren steigen Rauchschwaden und schweflige Dämpfe auf, was das Herz der Fotografen an Bord höher schlagen ließ. Die Insel ist unbewohnt. Früher wurde hier einmal der Schwefel abgebaut. Heute treibt es nur noch Vulkanologen und angeblich auch Tagestouristen auf die Insel. Auch Phoenix bot einen Helikopterausflug von unserem heutigen und Zielhafen Tauranga auf die Insel an (750 €). Wir erreichten die Insel gegen 15.00 Uhr und der Kapitän ließ es sich nicht nehmen, uns eine Runde um die Insel zu spendieren. Die anfängliche Enge ob der vielen „Vulkanologen“ an den Relings auf den Außendecks ebbte gegen 15.30 merklich ab, denn da begann im Restaurant „Vier Jahreszeiten“ auf Deck 2 die Kaffeestunde.

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Der "Hausberg" von Maunganui

Gegen 20.00 Uhr erreichten wir den Hafen von Tauranga/Neuseeland, d.h. eigentlich nicht direkt dort, sondern im Vorort Mount Maunganui. Der Ort heißt so, wie der gleichnamige Berg, ein erloschener Vulkan. Er ist zwar nur 230 Meter hoch, sein Anblick beherrscht aber das gesamte flache Umland. Ein wirklich schönes Bild in der Abendsonne, der uns während des Einlaufens geboten wurde.
Nach dem langen Törn durch die Südsee hatten wir die Nordinsel Neuseelands erreicht.

Nach mehr als 4 Tagen auf See, war der Landgang unumgänglich, obwohl es mittlerweile schon dunkel geworden war. Eine Jacke war mittlerweile am Abend auch wieder von Nöten, denn wir hatten mit Überschreiten des südlichen Wendekreises schon vor drei Tagen die tropische Zone verlassen.

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In der Nähe des Hafens befand sich eine Bushaltestelle und ich wunderte mich warum dort so viele Leute vom Schiff dort auf den Bus warteten. Wir waren informiert worden, dass die Linie 1 und 2 für wenig Geld in das 7 Kilometer entfernte Zentrum von Tauranga fahren würde. Aber das so viele die Fahrt am Abend noch antreten wollten?
Des Rätsels Lösung wurde mir schnell vor Augen geführt, als ich neben der Haltestelle das Schild „Free WiFi Zone“ entdeckte.

 

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Freies WiFi sollte als Grundrecht in die Charta der vereinten Nationen aufgenommen werden

 

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Sehr viele Menschen hier sind reich und großflächig tätowiert, in der Regel mit klassischen Motiven, wie sie seit Jahrhunderten von und bei den Māori gestochen werden. Bei dieser jungen Dame sind allerdings neuzeitlichere Tatoo-Motive zu bewundern. .

Ein paar Meter weiter brodelte schon das „Nachtleben“. Auf der Hauptgeschäftsstraße gab es eine Reihe uriger Kneipen. In einer davon endeckten wir einige Bekannte, zu denen wir uns gesellten und gemütlich ein Bier tranken.

 

62.Reisetag - Montag, 20.02.2017 Tauranga/Neuseeland

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Gleich nach dem Frühstück zogen wir los, um den Ort bei Tageslicht zu erkunden. Allerdings stand zunächst ein Friseurbesuch. Gleich am Hafenausgang, noch vor der Bushaltestelle mit WiFi, stand ein wahnwitziges Motorrad mit Platz für 5 Personen. Der Besitzer von diesem Gefährt, der damit Touren anbietet, konnte und in Sachen Friseur weiterhelfen, indem er uns den Weg dorthin beschrieb.
Dort angekommen, stellten wir fest, dass der Laden montags geschlossen hat - logisch, montags haben die Friseure weltweit ihren freien Tag. Zum Glück endeckten wir noch eine Friseurin, die sich nicht an die globale Regelung der Innung gehalten hatte.

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Der Orts ist touristisch geprägt, wirkt aber keinesfalls überlaufen

Aber jetzt stand unserer Erkundung nichts mehr im Weg. Wir stellten fest, dass die Menschen hier äußerst locker, offen und freundlich sind, Straßen, Häuser und Parks absolut sauber und gepflegt sind und die Preise für alles exorbitant hoch sind.
Auch in Sachen Ordnungsgeld ist man hier nicht kleinlich. Wenn die Hinterlassenschaft von Fifi auf einer öffentlichen Wiese nicht im Beutelchen wieder mitgenommen wird oder Waldi trotz eines Verbotsschild einen Kinderspielplatz betritt, kostet das 300 New Zealand Dollars (NZD), das sind ca. 250 Euro.

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Hauptsächlich wurde ja gesurft, aber es gab auch einen einzelnen Schatzsucher am Strand

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Landschaft war Menge vorhanden
 

 

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Jeder durfte einmal für ein Foto vor dem Fluggerät posieren

Der Höhepunkt des Tages fand am Nachmittag statt - ein Hubschrauberrundflug. Wir waren neun Leute, die diesen Flug gebucht hatten und wurden vom Veranstalter in einem Minibus abgeholt. Am Flugplatz wurden wir in drei Gruppen aufgeteilt, da der kleine rote Hubschrauber Platz für vier Personen hatte und der Pilot auch unbedingt mitfliegen wollte.
Unsere Gruppe bestand aus Doris, mir und einem weiteren älteren Herren. Eine Dame von der Rundflug-Firma fragte unsere Gruppe, wer denn gerne vorne sitzen möchte und Doris war die reaktionsschnellste beim „Hier“ rufen.

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Keine Angst, das sieht nur so aus, als ob Doris den Hubschrauber fliegen würde. Aber in Neuseeland herrscht auf der Straße Linksverkehr, deshalb ist sowohl bei Autos als auch bei Hubschraubern das Steuerrad auf der rechten Seite.

Beim Einsteigen hätte sie ihren Logenplatz beinahe wieder eingebüßt, weil unser Fluggefährte versuchte vorn neben dem Piloten Platz u nehmen, aber Doris bekam von der Rundflug-Dame Schützenhilfe. Nachdem alle ihre Plätze eingenommen hatten, ging es los. Flug um den „Hausberg“ Maunganui, dann über die Bucht und über den Ort wieder zurück zu dem leinen Sportfliugplatz, von wo wir gestartet waren. Das Vergnügen war zwar nur sehr kurz, nämlich geringfügig mehr als 10 Minuten, aber jeden Euro wert.

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Hubschrauberfliegen ist echt cool

 

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Nachdem wir wieder zum Schiff zurückgebracht worden waren, trabten wir noch einmal in das Städtchen und bestiegen den Hügel „Mont Drury“ (Aufstiegszeit 5 Minuten) und hatten noch einmal einen schönen Rundblick.

 

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Ein netter Kiwi (so bezeichnen sich die Neuseelaänder auch selbst) hat auf dem Mont Drury dieses Foto von uns gemacht

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Auf dem Rückweg zum Schiff begegnete uns noch dieser Mini-Cooper, der zur Strech-Limousine umgebaut worden ist. An die Schnapsbar und Halter für die Schampus-Flasche hatte der Konstrukteur ebenfalls gedacht.

 

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Am Abend, wir hatten schon Kurs Richtung Auckland genommen, fand im Foyer der Artania noch eine Ausstellung von Eisskulpturen statt. Fast jedes Kreuzfahrtschiff leistet sich einen philippinischen Eiskünstler, der wie ein Bildhauer aus einem großen Eisblock Figuren herausmeiselt. Allerdings ist das Figurenschnitzen kein Fulltimejob, sodass die Künstler in der Hauptsache meist in der Küche oder im Service arbeiten.